Post-akute Infektionssyndrome werden oft nicht als solche erkannt. Diese Fehldiagnosen haben teils dramatische Folgen, warnen Fachleute.
Experten wie Kathryn Hoffmann, die am Zentrum für Public Health der MedUni Wien die Abteilung für Primary Care Medicine leitet, warnen nun davor, diese Krankheitsbilder wie Post Covid aber auch ME/CFS fälschlicherweise als psychische Erkrankungen einzuordnen. Derartige Fehldiagnosen würden eine adäquate Behandlung verhindern, Fehlbehandlungen teils starke Schäden verursachen. Auch soziale und finanzielle Probleme sind die Folge.
Dramatische Folgen falscher Therapien
Werden psychische Fehldiagnosen gestellt, so erhalten Patientinnen und Patienten nicht nur keine passenden Therapien, sondern „zum Teil auch falsche Therapien, die ihren Zustand verschlechtern“, so Hoffmann. Besonders dramatische Folgen für die Betroffenen haben Fehldiagnosen beim Vorliegen der schweren Belastungserholungsstörung PEM, die in Folge einer Infektion (etwa Covid) auftreten kann und laut klinischer Konsensuskriterien ein „MUSS-Symptom“ bei ME/CFS darstellt, so Hoffmann.