Anhaltende Müdigkeit, gestörte Konzentration, Kopfschmerzen, verminderte Belastungsfähigkeit, subjektive Atemnot, ein Engegefühl im Brustkorb –das sind nur einige der Symptome, unter denen junge Menschen mit Covid-19-assoziierten Erkrankungen wie Long Covid, Post-Covid und PIMS/MIS-C leiden.
Um Betroffene auf ihrem Weg in einen selbstständigen Alltag zu unterstützen, entwickelte die Kinder- und Jugendreha kokon Rohrbach-Berg ein spezielles Diagnostik-Angebot und individuell auf sie abgestimmte Therapie- und Behandlungskonzepte.
In der mehrwöchigen stationären Reha erhalten PatientInnen mit Long Covid, Post-Covid, PIMS/MIS-C (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome bzw. Multisystem Inflammatory Syndrome in Children) oder anderen Folgeerkrankungen einer Covid-19-Infektion alle notwendigen Therapien in intensiver Form. „Im kokon Rohrbach-Berg profitieren die jungen Menschen vom multiprofessionellen Setting, von den umfangreichen maßgeschneiderten Therapieangeboten und auch von unserer kardiopulmonalen Spezialisierung“, erklärt die Ärztliche Direktorin Prim.a PD Dr.in Evelyn Lechner. Dazu kommt die ausführliche Diagnostik, die als Besonderheit die Spiroergometrie umfasst. Diese liefert sehr exakte Daten, sodass die jungen PatientInnen in den Therapien immer gefordert, aber nie überfordert werden. Auch zum Einsatz kommen modernste computer- und robotikunterstützte Reha-Geräte für Bewegungs-, Kraft-, Koordinations- und Gleichgewichtstraining sowie gezieltes Atemtraining.
Drei Reha-Pakete
Insgesamt schnürte die Kinder- und Jugendreha kokon Rohrbach-Berg drei Reha-Pakete für junge Menschen, die unter den vielfältigen Folgen einer Corona-Erkrankungen leiden:
- Anschlussreha nach einer akuten Covid-19-Infektion
- Reha nach PIMS/MIS-C (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome bzw. Multisystem Inflammatory Syndrome in Children)
- Reha bei Long Covid beziehungsweise Post-Covid-Syndrom (> 12 Wochen)
Die Corona-Infektion ging, die Beschwerden blieben
Zu den jungen Menschen, die die Post-Covid-Reha im kokon bereits erfolgreich absolvierten, gehört die 16-jährige Katharina Kampl aus Reichersberg im Bezirk Ried im Innkreis. Nach einer Infektion im Februar vergingen zwar ihre Corona-Symptome wieder, doch sie verlor unter anderem stark an Gewicht, zudem ließen Kraft, Ausdauer und Konzentration nach. Als Katharina Mitte April die Reha begann, konnte sie beim Wandern kaum Schritt halten und das Stiegensteigen fiel ihr immer noch schwer. Gemeinsam mit den TherapeutInnen kämpfte sie sich jedoch immer näher an ihr Ziel heran, wieder mit ihrem Pferd ausreiten zu können. „Es ist nicht nur das gezielte Training, das mir hilft. Es sind vor allem auch die vielen Tipps der Therapeutinnen und Therapeuten“, betont Katharina und meint zum Beispiel eine spezielle Atemtechnik, die Atemnot lindern kann und hilft, die Lunge bei der Ausatmung vollständiger zu entleeren.
Von der Intensivstation zurück auf die Skipiste
Der mittlerweile 18-jährige Matthias Brandstetter aus Ried im Traunkreis kam nach einem Herz-Lungen-Versagen als Folge eines PIMS und einem Aufenthalt auf der Intensivstation Anfang Februar zur mehrwöchigen Reha nach Rohrbach-Berg. Zu Beginn hatte er vor allem noch mit den Folgen des Organversagens zu kämpfen. Oberstes Ziel des sportlichen jungen Mannes: „So schnell wie möglich auf die Skipiste kommen. Die Ärzte im Krankenhaus sagten mir, das würde wohl heuer nichts mehr werden“, erzählt er. Doch mit viel Mobilisation und Ausdauertraining, dazu Krafttraining, intensiver Physiotherapie und Ergotherapie sowie speziellem Gehtraining machte Matthias das unmöglich Scheinende doch noch möglich: Nur Wochen nach Abschluss der Reha verschickte er bereits stolz Fotos von sich auf der Skipiste.