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Grüne Wien: Wien braucht eine Long Covid Ambulanz

Antwort von Hacker sei ein Schlag ins Gesicht der PatientInnen

Über den Dächern von Wien
Foto: Pixabay

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„Wir brauchen in Wien eine spezialisierte Long Covid Ambulanz bzw. eine Ambulanz für infektionsassoziierte Erkrankungen“, fordert Barbara Huemer, Gesundheitssprecherin der Grünen Wien.

Seit Ende August die Long Covid Ambulanz auf der Neurologie im AKH geschlossen wurde und öffentliche Ambulanzen wie die ÖGK Long Covid Ambulanz oder die Long Covid Ambulanz AKH Kardiologie einen Aufnahmestopp haben, werden täglich Duzende PatientInnen heim geschickt. Die wenigen PrivatärztInnen platzen aus allen Nähten. „Der Bedarf ist enorm, wie Long Covid-Selbsthilfegruppen bezeugen. Wien darf diese Menschen nicht im Stich lassen, insbesondere da sich ohne Schutzmaßnahmen die Zahl an langfristig erkrankten Menschen wieder erhöhen wird.“

2 bis 4 Prozent aller Covid Infizierten, das sind 120.000 bis 240.000 Menschen in Österreich, leiden unter Langzeitfolgen der Infektion. „Die Wartezeiten auf einen Behandlungstermin sind enorm lange. Die Betroffenen werden von einer Stelle zur anderen geschickt. Dieser lange Leidensweg wäre vermeidbar, würde es eine spezialisierte Ambulanz in Wien geben“, so Huemer.

Antrag eingebracht

Die Grüne Gesundheitssprecherin brachte daher in der letzten Gemeinderatssitzung einen Antrag mit der Aufforderung an Stadtrat Hacker ein, er möge Schritte für die Errichtung einer Long Covid Spezialambulanz einleiten. Nun liegt die Antwort von Gesundheitsstadtrat Hacker vor und wird im heutigen Gesundheitsausschuss diskutiert: Er sieht sieht „derzeit keine Notwendigkeit für einen weiteren Ausbau der Versorgung für Patient:innen mit Long Covid bzw. mit postviralem Syndrom“.

„Stadtrat Hacker beruft sich auf veraltete Informationen, denn die meisten von ihm zitierten Ambulanzen sind geschlossen oder haben einen Aufnahmestopp. Die negative Antwort des Gesundheitsstadtrats ist ein Schlag ins Gesicht aller Long Covid-PatientInnen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass er trotz Versorgungsdefiziten keinen Handlungsbedarf sieht. Hacker lässt kranke Menschen eiskalt im Stich“, so Huemer.

Multiprofessionelle Behandlung vor Ort

Eine spezialisierte Long Covid Ambulanz hat viele Vorteile: PatientInnen müssen nicht von Pontius zu Pilatus laufen, sondern werden vor Ort multiprofessionell behandelt. Das spart Zeit und Nerven und bringt rascher Behandlungserfolge. Es sind dort SpezialistInnen im Einsatz und es werden weitere ausgebildet. Und darüberhinaus kann kann Ursachen- und Therapieforschung betrieben werden.

Huemer ist überzeugt: „Covid und auch klimabedingte neue virale Erkrankungen sind eine bleibende Realität, der man sich mit neuen Versorgungsstrukturen stellen muss. Das sollte eigentlich auch einem Gesundheitsstadtrat Hacker bewusst sein.“

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