Erschöpfung, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen: Der „Nebel im Kopf“ ist beim Fatigue-Syndrom eine große Belastung. Das Problem dürfte in den Blutgefäßen des Gehirns sitzen.
Brain Fog stellt Fachleute vor viele Rätsel und ist schwierig zu behandeln. Woher die Hirnerschöpfung kommt, ist unklar. Nun liefert eine Studie im Fachmagazin „Nature Neuroscience“ eine heiße Spur. Sie führt zur Blutversorgung des Gehirns: Lecks in den Gefäßen dürften verantwortlich sein, wie es in einer Aussendung des Trinity College Dublin in Irland heißt.
„Zum ersten Mal konnten wir zeigen, dass undichte Blutgefäße im menschlichen Gehirn zusammen mit einem hyperaktiven Immunsystem die Hauptursache für Gehirnnebel im Zusammenhang mit Long Covid sein können“, erklärte Matthew Campbell, Leiter der Forschergruppe.
Basis der Studie waren Blutproben von 76 Betroffenen. Zu den Teilnehmern der Studie gehörten Patienten, die sich von COVID-19 erholt hatten, Männer oder Frauen ab 18 Jahren mit und ohne neurologische Symptome. Es nahmen auch Personen mit Long Covid teil, bei denen die Symptome mehr als 12 Wochen nach der Infektion anhielten.
Störung der Blut-Hirn-Schranke
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass ein durch Long Covid verursachter Brain Fog mit einer Störung der Blut-Hirn-Schranke (BHS) und einer anhaltenden systemischen Entzündung verbunden ist. Eine BHS-Dysfunktion trat nur in der Kohorte mit Brain Fog auf, wobei die Störung bis zu einem Jahr nach der aktiven Infektion in mehreren neuroanatomischen Regionen, einschließlich der Temporallappen und des frontalen Kortex, sichtbar war. Bei Patienten mit Anosmie ohne begleitenden Gehirnnebel war keine BHS-Dysfunktion erkennbar, was darauf hindeutet, dass dies möglicherweise kein wesentlicher Auslöser dieses Symptoms ist. Stattdessen führte die Anhäufung von infiltrierenden T-Zellen […] zu einer Verarmung sensorischer Neuronen bei Patienten mit Anosmie.